Bertolt Brecht: Lob des Kommunismus

Er ist vernünftig, jeder versteht ihn. Er ist leicht.
Du bist doch kein Ausbeuter, du kannst ihn begreifen.
Er ist gut für dich, erkundige dich nach ihm.
Die Dummköpfe nennen ihn dumm, und die Schmutzigen nennen ihn schmutzig.
Er ist gegen den Schmutz und gegen die Dummheit.
Die Ausbeuter nennen ihn ein Verbrechen
Wir aber wissen:
Er ist das Ende der Verbrechen.
Er ist keine Tollheit, sondern
Das Ende der Tollheit
Er ist nicht das Rätsel
Sondern die Lösung.
Er ist das Einfache,
das schwer zu machen ist


Foto: Winfried Wolf / Ort: Monterosso, Cinque Terre

Zu meiner Person

Seit Ende der 1990er Jahre lebe ich im Brandenburgischen, in der Nähe von Berlin und Potsdam. Nicht verleugnen möchte ich jedoch meine Zugehörigkeit zum Stamm der Schwaben (einschließlich der Verteidigung des schwäbischen Komparativs „größer wie“ etc.): Aufgewachsen bin ich in den 1950er Jahren in Oberschwaben, Bodensee-Region. Meine erste linke Politisierung erlebte ich Ende der 1960er Jahre als führendes Mitglied der „Katholischen Jungmännergemeinschaft (KJG) Weißenau/Ravensburg“, dann später im SDS in Freiburg/Breisgau und schließlich in Westberlin in der Gruppe Internationale Marxisten (GIM) – u.a. mit Engagements gegen den CSU-Rechtsaußen F. J. Strauß, gegen die faschistische Obristen-Diktatur in Athen und gegen den US-Krieg in Vietnam. Nach den Kriterien des bürgerlichen Wissenschaftsbetriebs bin ich Diplompolitologe (FU Berlin 1974) und Dr. phil (TU Hannover 1985). Ich war von 1994 bis 2002 Mitglied im Bundestag (MdB), gewählt in Baden-Württemberg für die PDS. Seit 2006 bin ich parteilos glücklich und verstehe mich als unabhängiger radikaler Sozialist und Utopist, orientiert an den Vorstellungen von Rosa Luxemburg. So verkrustet in den Strukturen und falsch gewickelt in der Klimafrage der DGB ist, so bin ich doch seit Jahrzehnten verdi-Mitglied – und engagierte mich zugleich 2014/2015 mit einer „Streikzeitung“ für den GDL-Arbeitskampf.

Seit 2008 ist mir „Lunapark21 – (die) Zeitschrift zur Kritik der globalen Ökonomie“ eine Herzensangelegenheit; ich habe da die Tarnkappe des Chefredakteurs auf. Aktiv bin ich u.a. in der Expertengruppe „Bürgerbahn statt Börsenbahn – BsB“, im Bündnis „Bahn für Alle – BfA“ und im Wissenschaftlichen Beirat von Attac.

In der Bewegung gegen das stadtzerstörerische Projekt Stuttgart 21 bin ich seit ihren Anfängen Mitte der 1990er Jahre verankert (Buch: „abgrundtief + bodenlos. Stuttgart 21, sein absehbares Scheitern und die Kultur des Widerstands“; aktuelle Kampagne: www.lenk-in-stuttgart.de).

Für Elektromobilität werbe ich enthusiastisch, da diese doch seit mehr als einem Jahrhundert umweltfreundlich mit Tram, Bahn und O-Bussen stattfindet. Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass die fälschlich ebenso bezeichnete „Elektromobilität“ mit Elektro-Autos die Klimaerwärmung beschleunigt (Buch: „Mit dem Elektroauto in die Sackgasse“, Wien 2019 und 2020).

Das Thema Kapitalismus & Krieg bildet einen weiteren Schwerpunkt meiner Arbeit. Während des Kosovo-Krieges gründete ich die „Zeitung gegen den Krieg (ZgK)“, die bis heute zwei Mal im Jahr erscheint. Als Klaus Gietinger und ich 2017 das Buch „Der Seelentröster. Wie Christopher Clark die Deutschen von der Schuld am Ersten Weltkrieg erlöst“ veröffentlichten, war uns wichtig, dass die Arbeit dort erscheint, wo Deutschland im „Großen Krieg“ des deutschen Kaisers, im Zweiten Weltkrieg der NSDAP und im Kosovo-Krieg der NATO schwere Schuld auf sich geladen hat. Tatsächlich erschien das Buch dann 2019 in Belgrad in serbischer Sprache.

Schließlich stehe ich beim Thema EU quer zu vielen „linken“ Positionen. Es handelt sich bei diesem Projekt um ein Europa der Konzerne und Banken und um einen nicht reformierbaren, imperialistischen und zunehmend militaristischen Block, mit dessen Hilfe das deutsche Kapital einen neuen Anlauf für ein kontinental beherrschtes Deutsch-Europa unternimmt. In dem 2016 erschienenen Buch „Die griechische Tragödie. Rebellion, Kapitulation, Ausverkauf“ analysieren Nikos Chilas und ich das Desaster in Griechenland als Resultat des Euro-Regimes und des EU-Troika-Diktats. Das Buch erschien 2018 in aktualisierter deutscher Fassung; es wird 2020 in griechischer Sprache veröffentlicht. Entsprechend finden linke pro-Brexit-Positionen, wie sie in Großbritannien von Kostas Lapavitsas und der Gewerkschaft RMT vertreten werden, und die Forderung nach dem Recht der katalanischen Bevölkerung auf Abtrennung vom spanischen Zentralstaat meine Unterstützung.

Wunderbare Freundinnen und Freunde habe ich im Lunapark21-Team (siehe www.lunapark21.net), bei den erwähnten bahnpolitischen Gruppen BfA und BsB und im Widerstand gegen Stuttgart 21. Ich bin Brecht-Fan & begeistert von den Inszenierungen von Volker Lösch. Ich höre gerne Beatles, Dylan & Bernd Köhler. Mir schmecken – und ich koche gern – vegetarische Gerichte wie italienische Strangulapreti & schwäbische Käsespätzle. Ich wüsste nicht, was erfüllender & wichtiger sein könnte als das Engagement für „das Einfache, das schwer zu machen ist“.

Winfried Wolf


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